Немски превод на статията ми “Лековати прозрения за нашата тежест”

Mit Leichtigkeit erkennen wir unsere Gewichtigkeit
Als vor den Wahlen eine aeltere Dame im Studio anrief, in dem ich als Kommentator eingeladen war, und alle Bulgaren dazu aufrief sich gegenseitig die Haende zu reichen und uns nicht mehr zu streiten, habe ich mich dazu entschieden nicht darauf einzugehen. Sie hat sowieso auch von der glorreichen „kaempferischen Vergangenheit“ ihrer Eltern erzaehlt, woraus eindeutig klar wird, dass es unmoeglich waere ihr zu erklaeren wie wichtig die Konkurrenz der Ideen fuer die Demokratie ist. Wenn diese vorhanden wäre…
Jetzt sehe ich jedoch wie die Aussage der roten Omi „praesidentenmaeßig“ aufgetakelt wiederholt wird, von unserem eigenen Staatsoberhaupt. Am Tag der Europawahlen hat unser prominenter Demokrat dazu aufgerufen ein einheitliches „nationales Team von Europa-Abgeordneten“ zu schaffen.
Weil die Sport-Symbolik für ihn nahe liegend ist, moechte ich den Gedanken weiter ausfuehren und erklaeren was es bedeutet ein Team zu haben, wenn es um einen Wettkampf nicht zwischen Nationen, sondern zwischen Ideen und Konzepte geht, die schon laengst die Grenzen uebersprungen haben und von Menschen mit aehnlichen Denkweisen auf unterschiedlichen Kontinenten aufgenommen worden sind.
Das waere als ob in einer nationalen Fußballmeisterschaft die einzelnen Teams sich patriotisch gegenseitig den Ball zuspielen, weil sie gute Bulgaren sind. Und bei internationalen Meisterschaften die groeßten Stars der Teams, die maerchenhafte Gehaelter bekommen, den Ball ins eigene Tor schießen, um dem gegnerischen Team zu helfen, wenn es aus deren Herkunftsland kommt.
Ja, die Analogie ist nicht perfekt, aber wenn wir die Politik wie Sport behandeln (Schuss, Tor und Hurra – es lebe die Nationalmannschaft!), sieht es eben so aus…
Sich eine Vereinigung der Abgeordneten nach der Nationszugehoerigkeit zu wuenschen bedeutet, dass du nicht bemerkt hast, dass im Europaparlament die Trennung nicht anhand der Nationalitaet statt findet, sondern in Gruppen, die sich selbst sogar „Familien“ nennen: die Familie der Liberalen, der Sozialisten, der Volkspartei…
Der Mensch, der von den bulgarischen Waehlern zum Oberhaupt des Staats erkoren wurde, ist jedoch nicht wirklich vertraut mit diesen Nebensaechlichkeiten – er redet bloß das, was den roten Omis gefallen wuerde. Vielleicht kann er eben nur das.
Obendrein, sprach er, wuerden die Europawahlen Bulgariens Gewicht in der EU bestimmen. Interessant wie, wenn dieses Gewicht auf genau 17 Abgeordnetenplaetze eingeschaetzt und festgelegt ist (in Bezug auf das Parlament).
Wenn aber G. Parvanov versucht hat ein Kommentar in einem breiteren Zusammenhang zur Bedeutung Bulgariens abzugeben, eben genau die Gewichtigkeit Bulgariens in der EU betreffend, und nicht im Europaparlament, waere es ja noch peinlicher. Eben weil die Bedeutung Bulgariens in der EU nicht nur in keiner Verbindung mit unseren Abgeordneten steht, nicht einmal mit deren Qualitaeten, sondern real betrachtet verschwindend klein ist in Relation zu den Parametern unseres Landes.
Bulgarien hat 17 Abgeordnete und das ist nicht wenig. Weil, egal wie sehr wir in Selbstmitleid schwelgen, weil wir ein kleiner Staat sind, wir sind es nicht. Bulgarien ist eher ein mittel großer Staat auf unserem Kontinent und hat ihre gewichtige parlamentarische Repraesentation in dieser Hinsicht. Aber was alle anderen Indizes, die wirklich wichtig sind, betrifft, sind wir ziemlich leicht geraten: der Staat mit der ärmsten Bevoelkerung, mit dem niedrigsten Einkommen, mit dem niedrigsten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und mit der hoechsten Missbilligung der Regierung seitens der Buerger innerhalb der Union.
Nichts davon wird und kann „sein Gewicht“ bei diesen Europawahlen veraendern. Aber bei den naechsten, bei den Wahlen zum nationalen Parlament, koennten die Menschen tatsaechlich mit ihren Stimmen dazu beitragen, dass vom Lenkrad der Staatsgeschicke einige Genossen und Genossinnen entfernt werden, die an Bulgariens Hals lasten wie ein Muehlstein. Aber auch dann, zur Info für G. Parvanov, koennte die Macht auch nicht einem „vereinten nationalen Team“ gegeben werden. Weil die Demokratie einen Wettstreit der Ideen und Kontrolle der Macht vorsieht, gleiche Rechte der Abgeordneten der Mehrheit und der Minderheit, aber auch die Verpflichtung der Regierenden sich für ihre Taten zu verantworten.